Michel Couvreur | Unpeated Overaged | Bottling 2021
PX, Oloroso and Fino Sherry | 51,0%vol.
un-chillfiltered
chillfiltered
natural colour
coloured
un-peated
peated
cask strength
Single Cask
Michel Couvreur – der heilige Gral für Sherry Whiskys. Oder doch nur Hype? Dieser Overaged ist ein Blended Malt, der aus verschiedenen Malts aus den Kellern von Couvreur im Burgund geblendet wird. Er ist ungefärbt und hat einen schönen, satten, rotgoldenen Farbton. Es ist nicht bekannt, welche Whiskys Verwendung finden, hier steht nicht das Destillat sondern das Fass im Mittelpunkt. Das Alter wird nicht angegeben, er soll aber um die 12 Jahre und mehr gereift sein. Abgefüllt ist er für die beiden deutschen Couvreur-Importeure Whisky for Life & Brühler Whiskyhaus. Und die 500 Flaschen dürften längst weg sein …
Nosing
Und so steht das Fass auch im Nosing im Mittelpunkt. Das ist schöner Sherry Whisky mit reifen Früchten, Süße und Holz. Er hat aber auch herb-säuerliche Töne und einen nussigen Hintergrund. Der Sherry wird nicht aufdringlich. Das Holz hat ein gewisses Alter, ist aber noch nicht muffig. Das ist Fruchtkompott mit Pflaumen, kräftigen, herb-erdigen Äpfeln und gerösteten Nüssen, die leicht angebrannt sind. Etwas Vanille und leichter Muskat runden das Aroma ab. Das ist schon schön …
Taste
Der Whisky ist im Mund kräftig und hat einen verhalten süßen Antritt. Die Fruchtaromen werden von einer schwefligen Zündholznote begleitet, die sich auch an den Gaumen legt. Sie gibt dem Whisky eine gewisse Schmutzigkeit. Mit etwas Wasser wird der Schwefel angenehmer und sorgt für einen Kontrapunkt zur Süße. Fruchtsäure ist vorhanden, dann kommt dunkle Schokolade und verbindet sich mit schwarzen Kirschen und kandierten Orangen. Dahinter erscheint dann die Eiche mit Vanille und Zimt.
Finish
Ein würziger Sherry-Holz-Ton bleibt einige Zeit im Mund erhalten, schöne Tabaknoten.
Conclusion
Das ist ein fassbetonter Whisky, es ist aber kein Whisky, der vom Fass erschlagen wird. Scheinbar beherrscht man bei Couvreur das Spiel mit den Sherryaromen und verfügt tatsächlich über die guten Fässer. Das ist eben keine dunkle Suppe, sondern ein kräftiger Sherry Whisky, der als solcher erkennbar bleibt. Der Schwefel ist leicht an der Grenze, wird mit Wasser aber milder und stört dann nicht mehr so stark. Insgesamt bekommt man hier die Balance wesentlich besser hin, als in einem im Anschluss verkosteten Einzelfass von Highland Park, das zeigt, wie man Whisky mit einem Fass töten kann. Da beweist Couvreur halt schon die französisch/belgische Eleganz …
Michel Couvreur
Der 2013 verstorbene Belgier Michel Couvreur ist über den Weinhandel zum Whisky gekommen. In Bouze-lès-Beaune im Burgund verfügt die nun von seinem Schwiegersohn geführte Firma über alte, tiefe Weinkeller, in denen importierte schottische Whiskys vornehmlich in Sherryfässern reifen. Spezialität von Couvreur ist die Reifung in alten Sherryfässern, die tatsächlich zur Reifung von Sherry verwendet wurden.
Die Herkunft der Whiskys spielt dabei keine Rolle und wird nicht angegeben. Es geht um das Fass und die Reifung. Dabei entstehen tatsächlich einzigartige Whiskys, die oftmals sehr lange in sehr alten Fässern ruhen.
Auch wenn die Firma inzwischen gewachsne ist und Keller lagert, bleibt der Whisky von Couvreur ein besonderes Produkt.