Unnamed Orkney | 2009 - 2022 | Signatory Vintage

Hogsheads DRU 17/A67 #3+4 | aged 12 years | 46,0%vol. | The Un-Chillfiltered Collection

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Whisky for Two – zwei Whiskys, getastet an zwei aufeinander folgenden Tagen und ein paar Gedanken über das Tasting hinaus.

Signatory hat eine ganze Reihe von Unnamed Orkneys auf den Markt gebracht, die eine Gemeinsamkeit hatten: Die waren am 14.02.2006 destilliert. Scheinbar hatte Signatory damals eine größere Charge New Make aufgekauft und über die Jahre gereift.

Nun kommt ein 2009 destilliertes Bottling. Also eine neue, jüngere Charge. Gereift wurde in zwei Hogsheads, die Farbe ist entsprechend hellgolden.

Nosing

Die bisherigen Unnamed Orkneys haben durch die sofort erkennbare Highland Park Note überzeugt. Das ist hier anders. Der Whisky riecht nicht sofort nach Highland Park. Er hat die frisch holzigen, etwas grünen Noten der Signatory Hogshead-Whiskys. Dann kommt doch die Rauchigkeit. Aber das ist ja nicht die Erwartung an einen Unnamed Orkney, der von Highland Park kommt.

Jetzt ist die Frage: War der eingekaufte Spirit schlechter, waren die Fässer schlechter? Der Whisky erfüllt im Nosing nicht meine Erwartungen, er kann die Vorgänger nicht erreichen.

Taste

Im Geschmack ist es ähnlich. Ganz fern mag eine Ahnung von Highland Park sein, vielleicht ist es aber auch nur die Wunschvorstellung. Das ist ein Hogshead-Whisky aus der Un-Chillfiltered Collection, etwas rauh, frisch jung mit Vanille, Holz, etwas Schokolade. Aber wo sind die Highland Park Aromen, die ich so mag, wo ist dies feine Eleganz? Die Aromen entfalten sich unzureichend, am Ende bleibt eine starke Bitterkeit. Der Alkhol ist scharf und rau, wirkt nicht so gut eingebunden.

Finish

Es ist im Grunde kaum Rauch spürbar, es bleibt entsprechend wenig am Gaumen. Vor allem bleibt nicht der elegante Highland Park Style. Und das ist schade.

Conclusion

Jetzt ist die Frage: War der eingekaufte Spirit schlechter, waren die Fässer schlechter? Der Whisky erfüllt nicht meine Erwartungen, er kann die Vorgänger nicht erreichen. Das ist kein schlechter Whisky, er passt ganz gut zu den anderen Hogshead Bottlings der Un-Chillfiltered Collection. Aber da ist halt die Erinnerung an die vorhergehende Charge.

Die Frage wird sein, wie verhält sich der Spirit dieser Charge, wenn er in Refill Sherry Fässer kommt. Die bisher in der Base zu fgindenden Abfüllungen stammen alle aus Hogsheads. Also werden wir versuchen müssen, noch ein paar Abfüllung des Spirits vom 14.02.2006 zu bekommen. Dieser Whisky ist meilenweit davon entfernt. Schade!

Stromness, Mainland Orkney | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Highland Park Distillery

founded: 1798 | Region: Islands (Highland)
Owner: The Edrington Group
Capacity: 2.500.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2022

Highland Park ist die ikonische Distillery auf den Orkney-Inseln. Als Teil der Edrinton Group unterliegt Highland Park leider auch deren Marketing, d. h. es wird viel Gedöns gemacht, das wenig mit dem Whisky zu tun hat (hier geht es um Wikinger, die tatsächlich auf Orkney zu Gange waren – aber eben lange vor der Distillery).

Leider sind die Highland Park Whiskys – sobald sie älter sind – in den Originalabfüllungen massiv überteuert. Aber es gibt gute unabhängige Abfüllungen. Typisch für Highland Park ist eine leichter, heidebetonter Torfrauch.

Signatory Vintage

Der unabhängige Abfüller wurde 1988 von Andrew Symington gegründet. Ursprünglich sollten berühmte Persönlichkeiten die Abfüllungen unterzeichnen (Signatory), was aber wohl nie stattfand.

2002 übernahm Andrew Symington die Edradour Distillery von Pernod Ricard. Dort lagern heute auch viele der Signatory Fässer.