Laphroaig | aged 12 years | Exclusive to Travellers

Single Malt Scotch Whisky

46,0%vol. | bottled 2025 | American Oak Barrels | bottled for Travel Retail

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Wie lange haben wir auf eine solche Abfüllung gewartet? Ewig! Laphroaig, 12 Jahre alt, 46%vol., nicht gefärbt, nicht kühlgefiltert. Und noch etwas ist neu: Auf dem Label ist nicht mehr das Wappen des Prince of Wales, sondern ein echtes Royal Warrant von King Charles III. Die Farbe ist goldgelb, genau die Farbe, die ich nach 12 Jahren in American Oak Barrels erwarte. Den Whisky gab es zunächst nur im Travel Retail für etwa 60 €. Inzwischen findet man ihn auch in anderen Online Shops für um die 63 €. Das ist viel Geld – aber es ist halt Laphroaig. 

Nosing

In der Nase kommt der Rauch mit verbrannten Kräutern, Röstaromen, gar nicht mal so qualmig oder medizinisch. Er ist aber kräftig, da sind schon maritime Töne, da ist aber auch glimmendes Holz im Feuer. Der Whisky hat süße Aromen in der Nase.

Taste

Im Mund ist der Rauch typischer für Laphroaig, da ist schon etwas Seetang mit im Feuer. Der Alkohol ist angenehm und der Whisky hat eine schöne Süße, die gut mit Rauch zusammenspielt. Einzelne Früchte kann ich nicht erkennen, es ist eher rauchiger Vanillepudding mit Sirup, vielleicht sogar eher Kräutergeschmack als Frucht. Gar keine schlechte Idee: geräucherter Almdudler-Sirup mit herber Schokolade. Wobei die Aromen insgesamt nicht besonders kompliziert und herausfordernd sind, wenn man Rauch mag.

Finish

Im Nachklang wird der Whisky trocken, da ist etwas Holz, vielleicht auch staubige Vanille, da bleibt aber vor allem schöner Rauch am Gaumen, der hinten heraus auch wieder ein paar Schokoladennoten hat.

Conclusion

Erst im Vergleich merkt man, wie schlecht die 10jährige Standardabfüllung ist. Sie ist natürlich dunkler, aber das ist Fake. Sie ist dünn und sie ist bitter. Dieser 12jährige sollte die Standardabfüllung der Distillery sein. Gesunde Farbe, schöne Trinkstärke und ein ausgewogenes Aromenprofil mit sattem Islay-Rauch. Kompliziert ist der Whisky nicht – aber gut und für Rauchfans wunderbar zu trinken. Der Whisky ist 10 € zu teuer – aber eigentlich möchte ich ihn nicht nur als Sample haben. Das ist genau die Qualität für eine gute Standardabfüllung.

Laphroaig sollte sich den normalen 10er sparen und wegen mir den Select als günstigen Einstieg behalten. Der 12er könnte dann der wirkliche Einstiegsmalt sein und den 10er könnte man dann in Cask Strength und ohne Färberei und Kühlfilterei zum rauchstarken Whisky für die wirklichen Laphroaig Enthusiasten machen. Das wäre ein Plan – aber Konzerne ticken leider meistens anders …

Islay House, Bridgend, Isle of Islay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Laphroaig Distillery

founded: 1815 | Region: Islay
Owner: Suntory Global Spirits
Capacity: 3.300.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2026

Laphroaig ist eine der klassischen Islay Distilleries. Auch wenn aktuell massig neue Brennereien auf Islay gegründet werden – Laphroaig bleibt einzigartig. Der Rauch dieser Brennerei ist krasser, hat stärkere maritime Einflüsse und eine medizinische Komponente.

Laphroaig gehört zu den wenigen Destillen, die noch einen Teil ihres Malzes, etwa 20%, selbst herstellen und mit eigenem Torf trocknen. So sieht man hier auch regelmäßig den Kiln qualmen. Das restliche Malz wird bei Simpsons auf dem Mainland mit angeliefertem Islay Peat hergestellt.

King Charles III ist einer der Fans dieser Destille, was irgendwie gut passt. Vor der Krönung war er der legitime Nachfahre der Lords of the Isles (das ist jetzt als neuer Thronfolger Prince William), die ihren Sitz auf Islay hatten. Und somit ist Laphroaig vielleicht ‚der Islay Malt‘ – auch wenn andere mehr Publicity machen.

2024 hat Laphroaig den Bauantrag für eine umfangreiche Erweiterung der Distillery gestellt.