Williamson | A Dream of Scotland | Blended Malt Whisky

58,6%vol. | aged 10 years | Bourbon Barrels Finished in PX Sherry Butt | bottled 2022

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Five in a Row, ein Line Up aus fünf Whiskys z. B. einer Brennerei oder mit anderer Gemeinsamkeit, die an fünf aufeinander folgenden Tagen miteinander getastet, verglichen und dann in eine Reihenfolge gebracht werden.

Ein wenig seltsam ist die Whisky-Gemeinde: Das ist der erste ADOS, der auch einige Wochen nach der Veröffentlichung noch im Shop erhältlich war. Warum? Da steht zwar Blended Malt drauf, aber darunter steht Williamson. Und da braucht man eigentlich auch nicht mehr die 1815 auf der Taucherglocke, um zu wissen, dass Williamson teaspooned Laphroaig ist. Und dass es fraglich ist, ob da wirklich eine anderer Whisky drin ist. Sie wollen halt keinen unabhängigen Laphroaig – also muss man blended Malt draufschreiben und muss ihn Williamson nennen. Die Farbe ist kräftiges Gold und ähnlich zum Original Cask Strength. Aber hier war es halt wirklich das Fass und nicht Zuckercoleur.

Nosing

Da ist sofort der Rauch, der an den Laphroaig-Rauch des Original Cask Strength Batch 15 erinnert. Hier kommt im Hintergrund mehr Schmutz, der von der Süße des PX getragen wird, vielleicht auch etwas Schwefel. Ok, nicht vielleicht – da ist Schwefel, der aber in der Nase nicht unangenehm ist. Es kommt Räucher-Ketchup mit einer süßen Tomaten-Würz-Note.

Taste

Der Whisky ist süß-ölig auf der Zunge, hat aber starken Alkohol, der nach etwas Wasser verlangt. Dann kommt dezente Trauben-Nuss-Schokolade, es kommt Holz und leider kommt der Schwefel im Geschmack etwas zu stark.

Finish

Im Nachklang legt sich der Schwefel über den Rauch und gibt ihm eine schmierige Komponente, die ich nicht so lecker finde. Es hält sich im Rahmen, der Whisky ist ok. Vielleicht ist es auch ein Aroma, das andere als Umami interpretieren und mögen. Mich stört es leider. Und dann klebt am Ende wieder der Rauch am Gaumen und versöhnt etwas mit dem Whisky.

Conclusion

Wäre die Schwefel-Note nicht da, hätte ich mehr Spaß an diesem Whisky. So finde ich den Original Cask Strength Batch 015 tatsächlich besser. Zudem ist er 20 € günstiger.

Peat, Laphroaig Distillery, Isle of Islay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Laphroaig Distillery

founded: 1815 | Region: Islay
Owner: Beam Suntory
Capacity: 3.300.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2022

Laphroaig ist eine der klassischen Islay Distillerys. Auch wenn aktuell massig neue Distillerys auf Islay gegründet werden – Laphroaig bleibt einzigartig. Der Rauch dieser Brennerei ist krasser, hat stärkere maritime Einflüsse und eine medizinische Komponente.

Laphroaig gehört zu den wenigen Destillen, die noch einen Teil ihres Malzes selbst herstellen und mit eigenem Torf trocknen. So sieht man hier auch regelmäßig den Kiln qualmen.

Prince Charles ist einer der Fans dieser Destille, was irgendwie gut passt. Zudem ist er der legitime Nachfahre der Lords of the Isles, die ihren Sitz auf Islay hatten. Und somit ist Laphroaig vielleicht ‚der Islay Malt‘ – auch wenn andere mehr Publicity machen.

Brühler Whiskyhaus

Das Brühler Whiskyhaus ist durchaus ein eigenständiger deutscher unabhängiger Abfüller. Marco Bonn hat eigene Fässer, die in Schottland lagern und die er individuell finisht und reift. Er ist also nicht nur auf Broker angewiesen, sondern kann auf eigenen Stock zurückgreifen. Das führt zu eigenständigen und interessanten Abfüllungen, die über eine verschworene Internet-Community schnell vergriffen sind und – sicherlich auch aufgrund der eigenständigen, manchmal provokativen Label – stark gehypt werden. Gute Abfüllungen!