Classic of Islay | Cask No. 503 | bottled 2022

56,4%vol. | Jack Wiebers Whisky World | Undisclosed Distillery

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Vom Campbeltown Malts Festival geht es direkt zum Fèis Ìle auf der Isle of Islay. Das beginnt am Freitagabend mit dem Opening Event, der noch keiner einzelnen Distillery gewidmet ist, wie die nächsten Tage. Also starten auch wir das Festival mit einem klassischen Islay-Whisky ohne Brennereiangabe.

Classic of Islay ist eine Serie von Jack Wiebers, die liefert, was sie verspricht: Klassischen Islay-Whisky. Leider weiß man sonst nichts über den Whisky. Er trägt kein Alter, es finden sich keine Angaben zur Distillery, keine Angaben zum Fass. Man munkelt darüber, dass es ein Lagavulin sein könnte, manchmal ist das wohl auch so. Und die Farbe deutet zumindest darauf hin, dass Sherry im Spiel sein könnte. Aber ist sie überhaupt echt? Diese Abfüllung für den deutschen Markt war exklusiv für Whiskyzone, also müsste Farbstoff drauf stehen, wenn er drin ist – besser wäre es, wenn klar draufsteht, dass die Farbe natürlich ist. Wenn sie natürlich ist, ist sie kräftig golden – nur mit ex-Bourbon bekommt man das schwer hin, oder?

Classic of Islay – damit kann das Islay Festival Fèis Ìle beginnen.

Nosing

Classic of Islay, genau das ist es im Nosing. Ein wunderbar aschig-warmer Rauch strömt aus dem Glas. Dazu kommt süßes Karamell, Sahnebonbons, gelbe Pflaumen und reife Birnen. Der Whisky dürfte nicht sehr alt sein, aber der Alkohol sticht nicht hervor. Im Hintergrund kommt eine leichte martime Note mit etwas Seetang und trockenem Heu. Das ist auf keinen Fall nur ex-Bourbon-Reifung.

Taste

Im Geschmack ist der Alkohol kräftiger und der Whisky braucht etwas Wasser, was dann wiederum den Geschmack ebenfalls etwas verdünnt. Der aschige Rauch ist kräftig, dazu kommt leicht angebranntes Malz , geschroteter Malzkaffee mit leichter Bitterkeit. Die Frucht erinnert an Pfirsich-Eistee und süßen Birnennektar, vielleicht auch an einen Schuss Bananensaft. Das alles aber eher dünn im Aroma und überdeckt von der aschigen Rauchschicht.

Finish

Die Süße ist eher am Anfang vorhanden, der Whisky wird dann trockener und belegt die Wangen. Der Rauch bleibt mit seiner aschigen Note präsent.

Conclusion

Das alles ist nicht sehr tief und komplex – aber süffig und lecker. Ist das Lagavulin? Oder Caol Ila? Es ist vor allem klassischer Islay-Whisky, der vom Rauch lebt, der sicherlich relativ jung ist, aber keine zu jungen Aromen hat. Das ist ein schöner Whisky zum Trinken – zumindest wenn man Islay Fan ist und auf Rauch steht. Im Frühjahr 2023 sind die Ausgaben des Classic of Islay meist für unter 50 € erhältlich – das ist guter Whisky zu einem fairen Preis. Ich mag ihn jedenfalls. Und freue mich auf die weiteren Whiskys des virtuellen Fèis Ìle 2023 in meinem Whisky-Blog.
Rhinns of Islay Lighthouse, Orsay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Neben all den Malts, die den Namen einer der berühmten Distilleries der Queen of the Hebrides tragen, gibt es eine breite Auswahl von Islay Whiskys, deren Brennerei nicht benannt wird. Oft sind das die preiswerteren Alternativen zu den immer teurer werdenden Islay Whiskys, oft sind das gute Trinkwhiskys. Und genau so etwas gehört an die Bar eines Blogs mit dem Motto ‚Peat, Whisky and the Sea‘.

Classic of Islay – der Name ist Programm – ist solch ein Klassiker: Single Malt, Single Cask, Cask Strength, wechselnde Ausgaben, evtl. auch verschiedene Brennereien – aber immer großartig! Slàinte!