Bruichladdich | Islay Barley | 2012 - 2020
American Oak & French Wine Casks | 50,0%vol.
un-chillfiltered
chillfiltered
natural colour
coloured
un-peated
peated
cask strength
Single Cask
Fèis Ìle geht weiter mit Bruichladdich am Ufer von Loch Indaal. Bruichladdich ist eine Distillery, die für besondere Experimentierfreude steht. Die Abfüllungen unter dem Brennereinamen sind ungetorft. Diese Abfüllung wurde nur mit Gerste, die auf Islay angebaut wurde, hergestellt. Name und Lage der Farmen sind auf dem Etikett angegeben. Der Whisky konnte 8 Jahre in American Oak und französischen Weinfässern reifen, was zu einer strohgoldenen Farbe führt.
Nosing
An der Nase ist der Whisky fruchtig frisch, Limettenschale, reife Äpfel und Birnen, die bereits leicht angegoren sind. Dazu kommt dann kräftige Vanille, die Gärnoten gehen über in Weinaromen. Darüber schwebt ein Hauch Kräuterduft, etwas Heu und Gras und frischer Alkohol, der aber nicht sticht.
Taste
Im Mund ist der Whisky sehr trocken. Es kommen kaum Fruchtaromen, die Vanille wird von frischen Holznoten übertönt, Kardamom und ein Hauch Muskat kommen hinzu, Kokosaromen mit einen kräftigen Anteil der leicht bitteren braunen Haut zwischen Fruchtfleisch und Schale.
Finish
Im Mundraum bleiben trockene Weinaromen mit würzigem Holz und leichter Sandel-Staubigkeit. Hinten heraus kommen dann auch maritime Strand-Aromen.
Conclusion
Es ist ein trockener, holzbetonter Whisky, der auch ohne Rauch einen kräftig herben Islay-Charakter entfaltet. Man sitzt am Ufer von Loch Indaal unterhalb der Brfennerei, die Sonne scheint, die Jacke lässt man aber trotzdem an und von der Distillery weht der Duft aus den Washbacks herüber. Der Wind bringt den Geruch der reifen Gerste, der blühenden Kräuter oberhalb des Strandes und der angespülten Holzstücke und Kelpstängel aus dem Spülsaum. Ein perfekter Islay-Whisky, der noch jung und frisch ist.
Bruichladdich Distillery
founded: 1881 | Region: Islay
Owner: Rémy Cointreau
Capacity: 2.000.000 litres
Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2022
Eine Distillery mit allen Geschichten über Glanz und Elend der Whiskyindustrie. Nach etlichen Besitzerwechseln wird die Brennerei 1995, damals im Besitz von Whyte & Mackay, geschlossen. Und es beginnt eine der großen Geschichten des Whiskys.
2000 kauft Murray McDavid, der unabhängige Abfüller mit Mark Reynier als einem der Investoren, die Distillery. Reynier wird der Mastermind, der die Distillery mit Jim McEwan and the late Duncan McGillivray zu neuem Leben und Glanz erweckt und mit Wine Cask Finishes und Fassexperimenten die Whiskyszene aufmischt.
Bruichladdich wird zu einem Kreativpool und entwickelt mit dem rauchigen Port Charlotte und dem noch rauchigeren Octomore neue Spezifikationen. Aber Reynier ist nicht allein, es sind weitere Investoren an Bord. Und die lecken Blut als Rémy Cointreau die Distillery 2012 kaufen möchte und die damals unglaubliche Summe von 58 Mio. Pfund auf den Tisch legt.
Die Distillery geht an den Konzern, die Geeks trauern, Reynier ist nur sehr bedingt einverstanden. Zwei Jahre später investiert er sein Geld in eine stillgelegte Guinness-Brauerei in Waterford und setzt fortan viele der auf Islay entwickelten Ideen in Irland um.