Williamson | aged 13 years | Living Souls

Blended Malt Scotch Whisky

46,0%vol. | bottled 2025 | Refill Bourbon Barrels | Laphroaig Distillery

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Der junge unabhängige Abfüller Living Souls tritt 2025 mit einem 13jkährigen Laphroaig an, der diesen Namen nicht tragen darf und Williamson heißt. Es ist offiziell auch kein Single Malt, sondern ein teaspooned Blended Malt Scotch Whisky. Gut, kann man philosophieren, ob hier tatsächlich ein Schluck eines anderen Whiskys hinzugefügt wurde. Der Whisky stammt aus Refill Bourbon Barrels und hat eine Trinkstärke von 46%vol, ist nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert. Damit hebt er sich von vielen originalen Laphroaigs ab. Den Preis von um die 90 € halte ich für zu ambitioniert – immerhin gibt es die 12jährige Originalabfüllung aus dem Travel Retail mittlerweile auch im normalen Handel für teilweise deutlich unter 60 €.

Nosing

Gegenüber der ungestümen Rauchigkeit des 10jährigen aus der The Single Malts of Scotland Reihe, ist der Rauch hier wesentlich dezenter, der Whisky wirkt verschlossener. Es sind gelbe Früchte vorhanden, es ist auch Vanillecreme vorhanden – die Aromen sind aber etwas zurückhaltend.

Taste

Im Mund finde ich den Alkohol wesentlich schärfer, als er mit 46%vol. sein sollte, was auch daran liegt, dass er zu wenig Aromen transportiert. Da ist der auch, der auch die Laphroaig typischen Assoziationen hat, die Basis aus Frucht und Vanille ist aber zu schwach und auch das Holz steuert am Ende zu wenig bei. Hier können die Fässer nicht wirklich überzeugen, da helfen auch die 13 Jahre nicht. Der Rauch ist kräftig, ja, er ist aber auch etwas eindimensional und wenig komplex.

Finish

Der Whisky endet mit Rauch am Gaumen, hat dabei leicht bittere Aspekte, die für ein trockenes Ende sorgen. Nach einigen Schlucken bildet sich aber auch eine Karamellnote ab, die nach dem Rauch am Gaumen haftet und die ich nicht schlecht finde.

Conclusion

Das ist kein schlechter Whisky, er erfüllt aber nicht die Erwartungen, die ich an einen 13 Jahrte alten Laphroaig habe. Ich finde die Aromen etwas zu dünn und gegenüber dem zuvor verkosteten 10jährigen von Elixir kann er sich nicht durchsetzen. Es ist ein guter Islay Whisky – aber das ist bei einem Preis von 90 € für einen Blended Malt einfach zu wenig. Da bietet der Markt bessere Abfüllungen, wie diese kleine Weihnachtsverkostung deutlich zeigt.
Kildalton Cross, Isle of Islay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Laphroaig Distillery

founded: 1815 | Region: Islay
Owner: Suntory Global Spirits
Capacity: 3.300.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2026

Laphroaig ist eine der klassischen Islay Distilleries. Auch wenn aktuell massig neue Brennereien auf Islay gegründet werden – Laphroaig bleibt einzigartig. Der Rauch dieser Brennerei ist krasser, hat stärkere maritime Einflüsse und eine medizinische Komponente.

Laphroaig gehört zu den wenigen Destillen, die noch einen Teil ihres Malzes, etwa 20%, selbst herstellen und mit eigenem Torf trocknen. So sieht man hier auch regelmäßig den Kiln qualmen. Das restliche Malz wird bei Simpsons auf dem Mainland mit angeliefertem Islay Peat hergestellt.

King Charles III ist einer der Fans dieser Destille, was irgendwie gut passt. Vor der Krönung war er der legitime Nachfahre der Lords of the Isles (das ist jetzt als neuer Thronfolger Prince William), die ihren Sitz auf Islay hatten. Und somit ist Laphroaig vielleicht ‚der Islay Malt‘ – auch wenn andere mehr Publicity machen.

2024 hat Laphroaig den Bauantrag für eine umfangreiche Erweiterung der Distillery gestellt.

Living Souls

Living Souls sind ein junger Independant Bottler aus Glasgow. Auch wenn die Gründer der Firma langjährige Erfahrungen im Business haben – Living Souls sind erst seit Ende 2024 auf dem Markt präsent, versuchen aber, sich mit interessanten Abfüllungen einen Namen zu machen