Kilchoman | aged 13 years | Limited Edition

Single Malt Scotch Whisky

50,0%vol. | bottled 2025 | Bourbon Barrels, Bourbon Octaves, Calvados Casks

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Endlich entscheidet sich Kilchoman dazu, Altersangaben auf die Abfüllungen zu bringen. Etwas anderes wird ihnen langfristig auch gar nicht übrigbleiben, wenn sie sich von den neuen Distilleries abheben wollen. Bisher ist es nur Ardnahoe – aber die setzen mit ihren Abfüllungen bereits eine deutliche Marke. War der 2023 erschienene 16jährige eher unverschämt mit auch heute noch aufgerufenen 220 € überteuert (ein Preis, den er in der Auktion nicht wird halten können), liegt der 13jährige unter 100 €. Das gilt heute schon als angemessen – aber auch dafür muss man die Käufer:innen erstmal finden. Neben ex-Bourbon Barrels und Octaves wurden hier auch ex-Calvados Fässer verwendet. Die Farbe ist im Glas eher kräftiger Weißwein.

Nosing

Im Nosing sind die Aromen eher frisch, da kommt Zitrus, etwas Limette. Und dann ist da auch Apfel. Sind das die Calvados-Einflüsse – oder will das Gehirn diese Assoziation, weil da Calvados auf dem Etikett steht? Auf jeden Fall bleiben die Aromen eher frisch. Sie sind nicht jung, da ist aber auch nicht unbedingt ein tieferer Einfluss von Holz. Der Rauch bleibt ein wenig hinter den frischen Fruchtnoten zurück, was aber nicht schlimm ist. Der Alkohol passt zur Frische der Zitrusaromen.

Taste

Im Geschmack hat der Whisky mehr Tiefe, hier wird das Alter eher bemerkbar. Da ist etwas Holz, die Zitrusfrische kommt jetzt in Form von Zesten der Schalen, es wird malziger, Karamell und Vanille sorgen für ein paar cremige Aspekte. Zu allem kommt der Torfrauch, der sich einfügt und mitschwingt – aber auch unverkennbar den Islay-Akzent setzt.

Finish

Im Nachklang ist Rauch am Gaumen, der Whisky entwickelt sich zu einem trockenen Nachklang mit leichtem Holz und rauchiger Vanille.

Conclusion

Keine Frage – das ist ein schöner Kilchoman. Werden die 13 jahre bemerkbar? Vielleicht durch den eingebundenen Rauch. Am Ende ist das Aroma in der Nase sogar eindrücklicher als der Geschmack, da der Calavados-Einfluss da ist und ich an eine Apfeltasche mit Vanillepudding denken muss. An eine geräucherte Apfeltasche, was mir gut gefällt. Über 90 € sollte der Whisky aber nicht kosten.
Loch Indaal, Isle of Islay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Kilchoman Distillery

founded: 2005 | Region: Islay
Owner: Kilchoman Distillery Co. (Anthony Wills)
Capacity: 650.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Islay boomt – hier entstehen permanent neue Destillerien. Inzwischen rebellieren die Einwohner, denn Infrastruktur und Wohnungsmarkt sind diesem Boom nicht gewachsen.

Als 2005 Kilchoman als kleine Farm Distillery und die einzige Islay Distillery, die nicht am Meer liegt, eröffnet wurde, war es die erste neue Distillery seit 124 Jahren und die achte aktive auf Islay.

Die Distillery auf dem Gelände der Rockside Farm produziert einen Teil ihrer Gerste selbst und mälzt auch einen Teil selbst. Der Rest wird inzwischen von Crisp Malt vom Festland bezogen, da Port Ellen Maltings nur noch die Diageo Brennereien beliefert. Der Torf stammt aber weiterhin von Islay, das Malz wird speziell für Kilchoman hergestellt. Kilchoman macht also klassisch rauchigen Islay Malt.

Die Namen der Abfüllungen in der Core Range orientieren sich an benachbarten Landmarken (Machir Bay, Sanaig, Loch Gorm). Daneben gibt es jeden Menge Sonderabfüllung und spezielle Reifungen in Weinfässern.

2019 wurde die Distillery massiv erweitert  und produziert nun auf zwei zusätzlichen Stills die doppelte Menge Islay Whisky. Islay boomt …