Laphroaig | 2015 - 2025 | The Single Malts of Scotland - Small Batch
Single Malt Scotch Whisky
48,0%vol. | aged 10 years | Refill Hogshead | Elixir Distillers
un-chillfiltered
chillfiltered
natural colour
coloured
un-peated
peated
cask strength
Single Cask
Elixir Distillers haben in ihrer The Single Malts of Scotland 10jährigen Laphroaig abgefüllt, für den der unabhängige Abfüller tatsächlich die Namensrechte zu haben scheint. Sonst läuft unabhängiger Laphroaig ja oft unter der Bezeichnung Williamson, manchmal obendrein als Blended Malt. Hier gibt es ein Small Batch aus 3 Refill Hogsheads in erhöhter Trinkstärke von 48%vol.. Das könnte also die interessantere Version von Laphroaig 10 sein, der mit seinen 40%vol. bei Nerds eher nicht funktioniert. Die Farbe ist goldgelb, das passt zur Reifung und täuscht nicht wie bei 10er aus der Core Range etwas vor, was der Whisky nicht hält.
Nosing
In der Nase ist es unzweifelhaft Laphroaig. Die Noten des klassischen Laphroaig Ten sind sofort erkennbar, dazu kommt leichte Süße mit Frucht und Vanille, die aber schnell durch herbe Holznoten der Refill Hogsheads verdrängt wird. Das ist ziemlich reines Laphroaig-Aroma in guter Dichte und Präsenz.
Taste
Im Mund startet der Whisky kräftig, der Alkohol schiebt und Refill Hogsheads treten weit genug zurück, um den Rauch ungezügelt zur Wirkung kommen zu lassen. Auch im Geschmack ist das klassischer Laphroaig, rough, rauchig, maritim, medizinisch. Für mich sind das nicht die vielbeschworenen Pflaster oder Binden – für mich ist das das Meer mit angespülten Algen an einem nass-kalten, windigen Tag an der Südküste von Islay. Da ist der Tang, da sind die feuchten, algenbewachsenen Kiesel, da qualmt ein Feuer aus Torf und Treibholz.
Finish
Der Whisky endet trocken mit adstringierenden Anteilen. Wenn die abgeklungen sind, bleiben Holz, trockener Kakao und Shortbread am Gaumen. Und Rauch, na klar.
Conclusion
Das wäre das Gegenstück zum Laphroaig 10 Sherry Oak. Hier mildert kein Sherry den Rauch, hier kommt die Urgewalt von Laphroaig. Das erinnert an den Laphroaig Cask Strength, kommt hier aber mit 48%vol. genussfertig ins Glas. Wasser muss man eher nicht hinzufügen – zumindest nicht, wenn man sich die Roughness dieses Whiskys erhalten will. Das ist guter Stoff für alle Laphroaig Nerds. Allen anderen ist er wahrscheinlich zu strange und stark. Im Spätherbst 2025 erhält man ihn für zwischen 65 und 70 €.
Laphroaig Distillery
founded: 1815 | Region: Islay
Owner: Suntory Global Spirits
Capacity: 3.300.000 LPA
LPA: Litres of Pure Alcohol
Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2026
Laphroaig ist eine der klassischen Islay Distilleries. Auch wenn aktuell massig neue Brennereien auf Islay gegründet werden – Laphroaig bleibt einzigartig. Der Rauch dieser Brennerei ist krasser, hat stärkere maritime Einflüsse und eine medizinische Komponente.
Laphroaig gehört zu den wenigen Destillen, die noch einen Teil ihres Malzes, etwa 20%, selbst herstellen und mit eigenem Torf trocknen. So sieht man hier auch regelmäßig den Kiln qualmen. Das restliche Malz wird bei Simpsons auf dem Mainland mit angeliefertem Islay Peat hergestellt.
King Charles III ist einer der Fans dieser Destille, was irgendwie gut passt. Vor der Krönung war er der legitime Nachfahre der Lords of the Isles (das ist jetzt als neuer Thronfolger Prince William), die ihren Sitz auf Islay hatten. Und somit ist Laphroaig vielleicht ‚der Islay Malt‘ – auch wenn andere mehr Publicity machen.
2024 hat Laphroaig den Bauantrag für eine umfangreiche Erweiterung der Distillery gestellt.
Elixir Distillers
Elixir Distillers ist die Marke der Brüder Suhkinder und Rajbir Singh, die 2021 ihren Shop The Whisky Exchange an Pernod Ricard verkauft haben. Als unabhängiger Abfüller bleiben sie selbst aktiv mit verschiedenen Untermarken wie Single Malts of Scotland oder verschiednen Islayabfüllungen z. B. unter dem Labelk Port Askaig oder Elements of Islay. Auf Islay bauen sie auch an der Südküste eine eigene Distillery.