Port Charlotte | 2012 - 2024 | RDC: 02 - The Distillery Valinch

Single Malt Scotch Whisky

61,4%vol. | aged 11 years | 2nd Fill Ribero del Duero #2727

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Zu Weihnachten soll es ja spezielle Abfüllungen geben. Dies ist ein 2024 abgefülltes Distillery only von Port Charlotte. Der Wein reifte in einem 2nd fill Ribero del Duero Cask. Das ist ein kräftiger spanischer Rotwein. Die Farbe ist eher golden, einen rötlichen Stich kann ich eher nicht feststellen. Erhältlich war der Whisky in der Distillery in 0,5l Flaschen (auch zum Selbstbefüllen). Was er dort gekostet hat, weiß ich nicht, habe ein Sample ergattern können.

Nosing

In der Nase hat er eine Weinnote mit einer gewissen Säure und Aromen von Erdbeer-Konfitüre, es kommen auch Zitrusfrüchte hinzu, etwas Limette und Orangenzesten. Dazu kommt dann der Rauch. Alkohol sticht trotz über 60%vol. nicht in der Nase, der Whisky wirkt cremig mit einer frischen Note. Da ist auch Vanille und die Fruchtnoten werden dann zu orangem Weingummi. Der Rauch ist im Geruch gar nicht so stark, wird aber mit ein paar Tropfen Wasser deutlicher.

Taste

Zum Trinken braucht der Whisky dann ein paar Tropfen Wasser. Auch im Mund entwickelt sich eine cremige Karamellnote mit süßem Grundton, der vom Rauch gekontert wird. Im Geschmack ist eine starke Süße vorhanden, eher Dattelmus als Erdbeer-Konfitüre, dann kommt der Rauch mit herb-bitteren Tönen, die sich aber gut mit dem Karamell verbinden. Der Alkohol ist auch im Mund nicht auffällig und gut eingebunden.

Finish

Der Whisky wird im Nachklang trockener, was hauptsächlich am Rauch liegt, der zusammen mit sahnigem Karamell und holzigen Aromen am Gaumen bleib. Das ergibt zusammen einen guten Nachklang, der allerdings nicht gar so lang ist.

Conclusion

Ein schöner Whisky, der gut zu den Weihnachtsfeiertagen passt. Er hat Karamell und süße Noten, dazu kommt schönes Holz und der kräftige Rauch ist gut in die Aromen eingebunden. Ein guter Whisky nach einem abendlichen Weihnachtsmahl mit Rotweinsauce. Sehr schön.

Loch Indaal, Isle of Islay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Bruichladdich Distillery

founded: 1881 | Region: Islay
Owner: Rémy Cointreau
Capacity: 2.000.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

Eine Distillery mit allen Geschichten über Glanz und Elend der Whiskyindustrie. Nach etlichen Besitzerwechseln wird die Brennerei 1995, damals im Besitz von Whyte & Mackay, geschlossen. Und es beginnt eine der großen Geschichten des Whiskys.

2000 kauft Murray McDavid, der unabhängige Abfüller mit Mark Reynier als einem der Investoren, die Distillery. Reynier wird der Mastermind, der die Distillery mit Jim McEwan and the late Duncan McGillivray zu neuem Leben und Glanz erweckt und mit Wine Cask Finishes und Fassexperimenten die Whiskyszene aufmischt.

Bruichladdich wird zu einem Kreativpool und entwickelt mit dem rauchigen Port Charlotte und dem noch rauchigeren Octomore neue Spezifikationen. Aber Reynier ist nicht allein, es sind weitere Investoren an Bord. Und die lecken Blut als Rémy Cointreau die Distillery 2012 kaufen möchte und die damals unglaubliche Summe von 58 Mio. Pfund auf den Tisch legt.

Die Distillery geht an den Konzern, die Geeks trauern, Reynier ist nur sehr bedingt einverstanden. Zwei Jahre später investiert er sein Geld in eine stillgelegte Guinness-Brauerei in Waterford und setzt fortan viele der auf Islay entwickelten Ideen in Irland um. Leider scheitert diese Distillery Ende 2024 zunächst mit einer Insolvenz, während Bruichladdich eine der angesagtesten Brennereien auf der Isle of Islay bleibt.