Glenallachie | aged 14 years | Gordon & MacPhail Discovery

Single Malt Scotch Whisky

43,0%vol. | ex-Bourbon

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Die Discovery Serie steht bei Gordon & MacPhail für einfache Whiskys, die man entdecken soll. Glenallachie ist sicherlich keine Distillery, die man erst entdecken muss. Aber meist kennt man die in besonderen Fässern nachgereiften Werke von billy Walker. Gordon & MacPhail hat hier Glenallachie aus dem ex-Bourbon Fass abgefüllt, nach 14 Jahren relativ hell, was auf Refill hindeutet. Und mehr als 43%vol. hat man dem Whisky auch nicht gegönnt. Also schauen wir mal, was es hier zu entdecken gibt.

Nosing

Nichts Spektakuläres im Nosing, etwas Vanille, etwas Fass, ein paar Kräuter, alles eher würzig als fruchtig. Da ist eine herbe Komponente, dann kommt etwas Karamell aus dem Hintergrund, vielleicht auch ein undefiniertes Fruchtbonbon.

Taste

Auch im Geschmack ist der Whisky etwas zurückhaltend, die 43%vol. tragen nicht unbedingt zu einem kräftigen Aroma bei. Der Whisky hat herbe Aromen, es kommt Holz – aber es entfalten sich keine Vanille, Kakao oder Fruchtaromen, die einen guten ex-Bourbon Whisky ausmachen können. Auf der anderen Seite sind aber auch keine muffigen oder störenden Holztöne vorhanden.

Finish

Der Whisky ist wenig nachhaltig, es bleibt leichtes Holz am Gaumen, das aber ebenfalls schnell verblasst.

Conclusion

Klar, kann man entdecken – ist aber nichts für Nerds. Den süffelt man locker am Abend weg, der ist nicht herausfordernd und bietet wenig an. 43%vol. sind zu schwach, die Fässer hatten nicht mehr viel an Aromen zu bieten, waren aber auch noch nicht zu alt. Alles in allem ein Whisky, den man am Lagerfeuer trinken kann. Zum Genießen bietet er dann leider zu wenig Sensations. Und für um die 50 €, die er 2025 kostet findet man auf jeden Fall bessere Whiskys. Eigentlich gibt es keinen Grund, diesen hier zu kaufen.
© Klaus Bölling, www.boelling.de

The Glenallachie Distillery

ounded: 1967 | Region: Speyside
Owner: The Glenallachie Distillers Co.
Capacity: 4.000.000 LPA

LPA: Litres of Pure Alcohol

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2025

The Glenallachie Distillery ist eine junge Distillery, die nach der Whiskykrise 1989 von Chivas/Pernod Ricard übernommen und reaktiviert wurde. Die Whiskys wanderten vor allem in Blends.

Die Whisky Nerds wurden 2017 auf die Distillery aufmerksam, als sie von einem Konsortium um den legendären Billy Walker übernommen wurde, nachdem er Glendronach und Co. an Brown Forman verkauft hatte (oder dies auf Druck seiner Mitinvestoren tun musste …).

Billy Walker ist der Held der Wood Finishes – und das lebt er auch bei Glenallachie aus, in dem er die übernommenen Fässer mit besonderen Finishes aufwertet.

Seit 2023 erscheint unter der Marke Meikle Tòir ein torfrauchiger Whisky der Glenallachie Distillery, der unter der Ägide von Billy Walker destilliert wurde. Walker hat die Produktion der Brennerei massiv auf ca. 1 Mio. LPA heruntergefahren und die Gärzeiten auf 160 Stunden verlängert. Und jetzt sind alle auf den ersten neuen Billy-Walker-Glenallachie gespannt …

Gordon & MacPhail

Gordon & MacPhail ist eine der alten, traditionellen Firmen im Whisky Business. Die Company wurde 1895 in Elgin gegründet, wo auch heute noch der Firmensitz ist und wo auch heute noch in den gleichen Gebäuden der Laden der Firma ist. Die Company ist im Besitz der Urquhart Family.

Gordon & MacPhail gehört zu den etablierten unabhängigen Abfüllern mit einem großen Lager von Whiskys vieler Distilleries und exklusivem Zugang zu vielen Whiskys, die in besonderen Serien – z. B. den Distillery Labels – abgefüllt werden.

Aber Gordon & MacPhail ist nicht nur Abfüller, sondern inzwischen auch Besitzer der Benromach Distillery und der 2022 fertiggestellten The Cairn Distillery in der Nähe von Grantown-on-Spey.

Ende Juli 2023 hat Gordon & MacPhail bekanntgegeben, aufgrund auslaufender Verträge und steigender Preise künftig keinen New Make mehr einzukaufen und in Fässer zu füllen. Das dürfe das Portfolio des Abfüllers in den nächsten Jahren grundlegend verändern und den Wandel vom unabhängigen Abfüller zum Distiller markieren.