Glenallachie | aged 15 years | Die Whisky Elfen

Single Malt Whisky

54,3%vol. | bottled 2023 | 1st Fill Sherry Hogshead | Waldorf & Statler | Brühler Whiskyhaus

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Die beiden Whisky Elfen als Waldorf und Statler – Humor haben sie ja, die beiden Jungs. Ein 15jährigen Teaninich der beiden hat mir gut gefallen. Nun ist es ein Glenallachie, der im 1st fill Sherry Hogshead nachgereift wurde. Die recht dunkle Farbe zeigt, dass wir es hier wahrscheinlich eher mit einer Sherrybombe zu tun haben.

Nosing

Ui, das ist schon heftig. Das ist eine deutliche Sherry-Reifung mit kräftiger Würze. Ob sie mir gefällt, weiß ich noch nicht … Da ist süßer Waldhonig, dazu kommen Kräuter, Gemüsebrühe und Karamell, der Alkohol ist als Mentholfrische vorhanden. Mit der Zeit im Glas harmonisieren sich die Aromen etwas, dann dominieren reife Süßkirschen. Im Hintergrund bleibt aber die Würze mit Holznoten und Waldhonig präsent.

Taste

Unverdünnt ist mir der Alkohol zu stark, ich brauche ein paar Tropfen Wasser. Kirschbonbon mit Menthol, süßer Honig mit Holz, Sahnebonbon, Malz. Der Whisky ist süß, dann kommt Holzwürze und der Alkohol bleibt kräftig – aber irgendwie kommt der Whisky nicht so richtig aus dem Quark.

Finish

Es bleibt zunächst etwas Karamell-Süße im Mund, die dann hinter dem Holz verblasst, das am Gaumen kleben bleibt und mir etwas zu eichig ist.

Conclusion

Mir ist dieser Whisky zu holzbetont und etwas zu langweilig. Für 15 Jahre entfaltet er zu wenig Spannung, ist er zu eindimensional, die Reifung ist für mich zu brachial und fassbetont. Der ebenfalls 15jährige Elfen-Teaninich war da wesentlich subtiler und besser.

© Klaus Bölling, www.boelling.de

The Glenallachie Distillery

founded: 1967 | Region: Speyside
Owner: The Glenallachie Distillers Co.
Capacity: 4.000.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2024

The Glenallachie Distillery ist eine junge Distillery, die nach der Whiskykrise 1989 von Chivas/Pernod Ricard übernommen und reaktiviert wurde. Die Whiskys wanderten vor allem in Blends.

Die Whiskynerds wurden 2017 auf die Distillery aufmerksam, als sie von einem Konsortium um den legendären Billy Walker übernommen wurde, nachdem er Glendronach und Co. an Brown Forman verkauft hatte (oder dies auf Druck seiner Mitinvestoren tun musste …).

Billy Walker ist der Held der Wood Finishes – und das lebt er auch bei Glenallachie aus, in dem er die übernommenen Fässer mit besonderen Finishes aufwertet.

Seit 2023 erscheint unter der Marke Meikle Tòir ein torfrauchiger Whisky der Glenallachie Distillery, der unter der Ägide von Billy Walker destilliert wurde. Walker hat die Produktion der Brennerei massiv auf ca. 1 Mio. LPA heruntergefahren und die Gärzeiten auf 160 Stunden verlängert. Und jetzt sind alle auf den ersten neuen Billy-Walker-Glenallachie gespannt …

Brühler Whiskyhaus

Das Brühler Whiskyhaus ist durchaus ein eigenständiger deutscher unabhängiger Abfüller. Marco Bonn hat eigene Fässer, die in Schottland lagern und die er individuell finisht und reift. Er ist also nicht nur auf Broker angewiesen, sondern kann auf eigenen Stock zurückgreifen. Das führt zu eigenständigen und interessanten Abfüllungen, die über eine verschworene Internet-Community schnell vergriffen sind und – sicherlich auch aufgrund der eigenständigen, manchmal provokativen Label – stark gehypt werden. Gute Abfüllungen!