Edradour | aged 12 years | Cask Strength Batch #2
Single Malt Scotch Whisky
57,6%vol. | 2011 - 2023 | 1st Fill & 2nd Fill Oloroso Sherry Butts 201, 214, 215, 219 | Distillery Bottling
un-chillfiltered
chillfiltered
natural colour
coloured
un-peated
peated
cask strength
Single Cask
Nosing
Taste
Im Mund ist der Whisky kräftig, der Alkohol schiebt – trägt dabei aber auch dichte Aromen mit sich, sodass er nicht zu sehr brennt. Trotzdem kann/muss etwas Wasser zugegeben werden. Der Whisky ist ölig im Mund, er hat eine süße Textur, die Süße wird aber nicht penetrant, denn dann kommt eine gute, nicht muffige Holznote. Das sind Früchte in einem satten, feuchten Schokoladenkuchen, dazu kommt der Geruch einer feuchten Tweedkappe und ein gesägter Eichenbalken liegt im Hintergrund. Nussigkeit kommt eher aus den Nussschalen als aus den Kernen.
Finish
Conclusion
Ich nehme diesen Edradour exemplarisch in die Fifty Whiskys auf, meine also nicht nur dieses Batch #2, sondern auch die (hoffentlich) folgenden Batches des Edradour 12 Cask Strength.
Dies ist ein gutes Konzept, 12 jährige Whiskys in Cask Strength als originales Batch der Distillery auf den Markt zu bringen. Solange diese Whiskys zu einem anständigen Preis auf den Markt kommen, sind sie absolut wert in die The Fifty Whiskys aufgenommen zu werden.
Hier stand lange der Glendronach Revival, der für mich einer der besten Sherry-Whiskys war. Seit Brown Forman übernommen hat, ist das vorbei, Zeit sich von der Brennerei zu trennen.
Zum Glück bringt Edradour endlich einen 12jährigen, olorosogereiften Whisky in Fassstärke. Abgefüllt wird in einzelnen Batches, deren Qualität sicherlich schwanken wird. Die beiden ersten Batches haben mich überzeugt, das ist der Sherry-Whisky, den ich an der Bar haben möchte, weil er die leichte Edradour Roughness hat und ein wunderbarer Highland-Whisky ist.
Edradour Distillery
founded: 1825 | Region: Highlands
Owner: Signatory Vintage
Capacity: 260.000 litres
Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2024
Vor dem Boom neuer Distillerys und kleiner Craft Distillerys firmierte Edradour gern als Scotland’s smallest Distillerys. Heute ist sie einfach Scotland’s Little Gem, was angesichts der pittoresken Farmgebäude mit den roten Türen absolut wahr ist.
2002 kauft Andrew Symington vom unabhängigen Abfüller Signatory Vintage die kleine, oberhalb von Pitlochry gelegene Brennerei. Er entwickelt das Portfolio weiter, mit dem Ballechin kommt eine rauchige Variante dazu. Die Marke entwickelt sich vom Geheimtipp zu einem gefragten Produkt.
2018 eröffnet Symington Edradour 2 auf der anderen Seite des Baches, der durch das Gelände der Brennerei fließt. Die neue Distillery ist eine exakte Kopie der ursprünglichen Brennerei. So wird die Whiskymenge verdoppelt und der Charakter bleibt erhalten.
Schade ist, dass Edradour nach der Pandemie aufgrund fehlender Arbeitskräfte für Besucher:innen nicht mehr geöffent ist.