Cask Orkney | aged 18 years | A. D. Rattray

46,0%vol. | Ex-Bourbon Casks

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Cask Orkney Single Malt – auch hier liegt auf der Hand, dass es Highland Park ist. Wird nicht genannt, weiß aber jeder und Scapa ist als Distillery ohnehin kaum mehr präsent (was sicherlich schade ist). Die Abfüllung ist 18 Jahre alt und kostet ein Drittel weniger als der 3%vol. schwächere Highland Park 18. Dafür wurde hier nicht in Sherry-Fässern gereift, sondern rein in Ex-Bourbon-Casks. Das muss kein Nachteil sein, wie die wunderbare 16 Jahre alte Abfüllung von Cooper’s Choice bewiesen hat.

Nosing

Im Aroma sind die Highland Park Noten sofort da, sie sind aber nicht so prägnant und deutlich, wie bei der Skara Brae Abfüllung von Cooper’s Choice. Das mag auch daran liegen, dass hier mit 46%vol. weniger Alkohol im Spiel ist. Vanille ist da und es kommt auch Fruchtkompott mit Pflaumen, die Malzigkeit fällt geringer aus, dafür kommt eine Menthol-Note mit etwas Pfeffer.

Taste

Im Geschmack macht der Alkohol dann doch ordentlich Druck, was etwas zu Lasten der Aromen geht. Das Holz ist deutlicher als beim Skara Brae, scheint aber auch etwas verbrauchter zu sein. Im zweiten Schluck wird der Alkohol milder, die Aromen bleiben auf der holzig-würzigen Seite. Frucht bleibt im Hintergrund, Vanille ist leicht vorhanden und die Würze setzt sich aus Holz und einem leicht aschigen Rauch zusammen.

Finish

Der Rauch ist hier etwas deutlicher als beim Skara Brae von Cooper’s Choice und bleibt im Mund vorhanden, das Holz ist leicht verbraucht aber trotzdem nicht zu muffig. Auch hier ist es das typische Highland Park Aroma, das im Mundraum verbleibt.

Conclusion

Der 16jährige Skara Brae von Cooper’s Choice erscheint reifer und aromatischer als der Cask Orkney, ist aber auch deutlich teurer. Cask Orkney ist nicht sonderlich komplex, hat aber den typischen Highland Park Geschmack und leidet mit seinen 18 Jahren auch nicht an unreifen Aromen. Trotzdem ist er etwas ungehobelter und einfacher. Trotzdem ein leckerer Dram zu einem angenehmen Preis.
Skara Brae, neolithische Siedlung auf Mainland Orkney | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Highland Park Distillery

founded: 1798 | Region: Islands (Highland)
Owner: The Edrington Group
Capacity: 2.500.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2022

Highland Park ist die ikonische Distillery auf den Orkney-Inseln. Als Teil der Edrinton Group unterliegt Highland Park leider auch deren Marketing, d. h. es wird viel Gedöns gemacht, das wenig mit dem Whisky zu tun hat (hier geht es um Wikinger, die tatsächlich auf Orkney zu Gange waren – aber eben lange vor der Distillery).

Leider sind die Highland Park Whiskys – sobald sie älter sind – in den Originalabfüllungen massiv überteuert. Aber es gibt gute unabhängige Abfüllungen. Typisch für Highland Park ist eine leichter, heidebetonter Torfrauch.

A. D. Rattray

Die Firma wurde von Andrew Dewar Rattray 1868 gegründet, handelte mit Wein, italienischem Öl und blendete Whisky und handelte mit Bulk-Whisky, u. a. dem Whisky der 1890 gegründeten Stronachie Distillery, die 1929 wqieder schließen musste. A. D. Rattray hat die Marke inzwischen mit gesourctem Whisky wiederbelebt.

1938 wurde die Firma an William Walker verkauft, 1993 übernimmt Stanley Walker Morrison, genannt Tim, die Marke von seiner Tante. Tim Morrison ist der Sohn von Stanley P. Morrison, der 1963 die Bowmore Distillery kaufte (und 1989 an Suntory verkaufte). Mit seinem Sohn Andrew gründete Tim Morrison 2017 The Clydeside Distillery in Glasgow.