Craigellachie | aged 13 years | Bas-Armagnac-Barrels

Single Malt Scotch Whisky

46,0%vol. | bottled 2022 | Bas-Armagnac Barrel Finish | Distillery Bottling

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Craigellachie gehört zum Bacardi-Konzern, bringt aber trotzdem in der Core Range integere Whiskys, die nicht gefärbt und kühlgefiltert sind und mit guter Trinkstärke abgefüllt werden. Der normale 13jährige ist ein schöner, gut trinkbarer Whisky. Dies ist eine ebenfalls 13jährige Abfüllung, der Whisky hat aber noch ein Finish in Bas-Armagnac-Barrels erhalten. Armagnac gewinnt ja gerade ebenfalls neue Fans, es ist vielleicht die etwas roughere Verwandtschaft vom Cognac. Und der Craigellachie ist ja irgendwie auch der etwas roughere Speysider mit der Kondensation in traditionellen Worm Tubs. Könnte also passen. Die Farbe ist strohgolden und echt.

Nosing

Im Nosing ist es ein hellfruchtiger Whisky mit reifen Äpfeln und Birnen und leichter Vanille im Hintergrund. Er ist nicht vordergründig süß, es finden sich auch saure Noten, vielleicht auch ein paar rote oder weiße Johannisbeeren. Dazu kommt leicht unreifes Getreide mit ein paar frischen Kräutern, vielleicht eine Weinnote – oder ist es einfach eine Assoziation aufgrund des Armagnac? Er riecht auf jeden Fall nicht langweilig, hat eine Frische und Fruchtigkeit, macht Lust auf den ersten Schluck.

Taste

Beim ersten Schluck ist der Alkohol spürbar, brennt aber nicht, Holz ist ebenfalls spürbar, alles entfaltet sich aber noch nicht richtig. Beim zweiten Schluck bleibt das Holz nachhaltiger, er ist deutlich weniger fruchtig als in der Nase. Der Whisky entfaltet eine Ingwer-Schärfe und Pfeffrigkeit, hat herbe Nougatnoten mit etwas Zimt und Kardamom.

Finish

Ich finde es schwer zu entscheiden, welche Noten der Armagnac beigetragen hat, dazu habe ich auch zuwenig davon getrunken. Es könnten aber die würzigen Zimtnoten sein, die nicht süß und zuckrig sind, sondern auch ihren Anteil zur Schärfe beisteuern.

Conclusion

Tatsächlich hat der Craigellachie eine gewisse Roughness mit einer Schärfe, die nicht allein vom Alkohol kommt. Ich füge kein Wasser hinzu, finde die Schärfe passt zum Whisky. Es ist ein interessanter Whisky, nicht herausragend, aber gut zu trinken und für unter 50 € durchaus einen Kauf wert.
Craigellachie, Speyside | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Craigellachie Distillery

founded: 1891 | Region: Speyside
Owner: John Dewar & Sons (Bacardi)
Capacity: 4.100.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Craigellachie ist eine von fünf Destillerien, die zu Dewar’s und damit Bacardi gehören. Die Distillery kühlt das Destillat mit Worm Tubs, Kupferröhren, die durch ein Wasserbad führen. Damit hat der Whisky weniger Kupferkontakt als in den modernen Kondensatoren, was zu einem schwereren, schwefligeren Whisky führt, der ggf. eine längere Reifung erfordert, dafür aber einen eigenständigen Charakter aufweist. Nur noch wenige Destillerien in Schottland nutzen diese traditionelle Technik.