Bunnahabhain | 2008 - 2022 | Murray McDavid Benchmark

Single Malt Scotch Whisky

50,0%vol. | aged 13 years | Margaux Wine Finish

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Bunnahabhain von Murray McDavid, nicht in Cask Strength, aber immerhin mit 50%vol. abgefüllt. Der Whisky ist 13 Jahre alt, mehr als zwei Jahre in einem Margaux Rotwein Fass nachgereift. Der Whisky kostet meist um die 150 € bis 155 € – was eine Ansage ist, denn es gibt die großartigen Cask Strength Bottlings der Distillery mit 12 Jahren für unter 100 €. Und er ist auch im Herbst 2023 noch gut verfügbar, was nicht unbedingt für einen Whisky mit einer Auflage von nur 383 Flaschen spricht …

Nosing

Im Nosing ist es ein schöner Whisky mit würzigen, nussbetonten Aromen. Dazu kommt eingekochter Fruchtkompott mit süßen Äpfeln und Birnen.

Taste

Im Geschmack kann die Abfüllung leider das Niveau des Nosings nicht halten. Hier kommt eine ziemlich prägnante Bitterkeit, der Alkohol ist da – und dann kommt seifiger Schwefel und verdirbt alles. Das ist das Fehlaroma, welches ich bei Wein-Finishes immer wieder fürchte. Hier ist es leider sehr deutlich vorhanden.

Finish

Adstringierend, seifig, schweflig.

Conclusion

Schade, Bunnahbhain macht tolle Whiskys. Dieser gehört nicht dazu. Die beiden 12jährigen Cask Strength Editions sind um Klassen besser und auch das normale 12jährige Distillery Bottling finde ich wesentlich leckerer.

Kein Rating wegen meiner Abneigung gegen die schwefligen Noten. Und meine persönliche Meinung: Es ist eine Unverschämtheit, diese Schwefellurke für über 150 € zu verkaufen. Was soll das?

© Klaus Bölling, www.boelling.de

Bunnahabhain Distillery

founded: 1881 | Region: Islay
Owner: Distell International Ltd.
Capacity: 2.700.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Bunnahabhain ist eine Distillery an der Nord-Ost-Küste von Islay. Ursprünglich sind hier, direkt gegenüber der Isle of Jura, Caol Ila und Bunnahabhain beheimatet. Eine kleine Single Track Road führt von Port Askaig oberhalb der Küste zu den Destillen. Wer hier fährt, muss immer darauf hoffen, keinem LKW zu begegnen, der die Brennereien beliefert oder Ware abholt. Mittlerweile hat sich die neue Distillery Ardnahoe zwischen die beiden Islay-Ikonen gedrängt.

Bunnahabhain ist auch eine der Destillen mit wechselvoller Geschichte vor dem Whiskyboom. 1982-84 war sie geschlossen, geriet 1999 in die Fänge der Edrington Group und wurde erneut geschlossen (bis auf ein paar Wochen Produktion). 2003 übernimmt Burn Stewart (Deanston, Tobermory, Bunnahabhain), die dann 2013, nach einer Zwischenstation bei einem Finanzinvestor, zur Distell Group, einem südafrikanischen Konzern, kommen. Das hat zumindest Kontinuität und Qualität in die Produktion und Range der Distillery gebracht.

Bunnahbhain füllt ungetorfte, oft im Sherry-Fass gereifte Islay Whiskys ab, hat aber auch rauchige Abfüllungen, die unabhängig oft unter der Namen Staoisha abgefüllt werden.

Murray McDavid

Murray McDavid war ursprünglich die Company von Mark Reynier und seinen Mitinvestoren, die dann später auch Bruichladdich übernahmen. Damit war der unabhängige Abfüller für kurze Zeit im innovativen Zentrum der Whiskywelt. Aber das ist lange Whiskygeschichte.

2012 wurde Bruichladdich zusammen mit Murray McDavid  an Remy Cointreaux verkauft, 2013 wechselte Murry McDavid zu Aceo Ltd., die zuvor vor allem als Zulieferer für die Whiskyindistrie bekannt waren.

Heute versucht sich der unabhängige Abfüller wieder am Markt zu etablieren. Die Fässer lagern in den Warehouses der ehemaligen Coleburn Distillery in der Speyside. Die Farbe Türkis hat man aus den wohl großen Zeiten beibehalten .-..