Campbeltown Blended Malt | aged 7 years | Pat Hock Whisky

Blended Malt Scotch Whisky

58,3%vol. | 2016 - 2023 | Oloroso Sherry Finish | The Caskhound | bottled for Pat Hock

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Whisky for Two – zwei Whiskys, getastet an zwei aufeinander folgenden Tagen und ein paar Gedanken über das Tasting hinaus.

Pat Hock hat gemeinsam mit The Caskhound einen 7jährigen Blended Malt aus der Region Campbeltown herausgebracht. Das begrenzt die möglichen Distilleries auf drei. Der Whisky ist leicht getorft und wurde in einem Refill Oloroso Cask gefinisht. Die Farbe ist nicht zu dunkel, hat einen schönen Goldton. Das Etikett wurde mit Hilfe einer KI gestaltet, einige Fans sind schwer begeistert – ich nicht. Aber es geht ja zum Glück nicht um das Etikett.

Nosing

In der Nase ist der Rauch zunächst nicht wirklich präsent. Da kommen süße Früchte, auch Fruchtgummi, dann vielleicht doch ein Hauch Rauch, der in Richtung schmutzige Note geht, ohne typischer Campbeltown Funk zu sein. Es kommen auch leicht saure Fruchtnoten, Zitrusfrucht, am ehesten Grapefruit. Der Alkohol ist ebenfalls präsent, es ist halt junger Whisky und 58,3%vol. sind kräftig. Direkte Jugend rieche ich nicht, da tut der leichte Rauch dann doch sein Werk. Heller Honig, Traubenzucker, etwas Vanille, Vanillekipferl, die zu kurz gebacken sind und noch eine teigige Note haben. Mit der Zeit kommen auch nussige, würzige Aromen, der Whisky gewinnt an Tiefe.

Taste

Im Mund ist der Alkohol auch mit einem Spritzer Wasser deutlich, jetzt kommt aber auch der Rauch kräftiger. Ich weiß nicht, ob ich ihn blind direkt nach Campbeltown verorten würde, es ist ein schmutziger Heidekraut-Rauch, er erinnert auch an Ardnamurchan. Frucht ist vorhanden, Mango und gelber Pfirsich, auch gelbe Pflaumen, reife Mirabellen. Es kommt auch Holz, der Refill Charakter ist spürbar, die Sherrynoten sind nicht aufdringlich. Sahne-Karamell ist ebenfalls vorhanden, der Whisky ist auf jeden Fall nicht langweilig.

Finish

Das Finish könnte ausgeprägter sein, da manifestieren sich sicherlich auch die 7 Jahre. Am Gaumen bleibt leichter Rauch mit etwas Holz und einer leichten Bitterkeit. Der Whisky hat im Verlauf eine malzige Süße, wird am Ende aber eher trocken, was eine schöne Entwicklung ist.

Conclusion

Der erste Eindruck war eher verhalten, aber der Whisky entwickelt sich im Glas und sicher auch noch etwas in der Flasche. Er ist jung, hat aber schon Reife und keine störenden jungen Noten. Trotzdem hätte ihn mehr Zeit vielleicht noch besser gemacht, 7 Jahre sind nicht viel. Er ist rauchig, er hat aber für mich nicht den typischen Campbeltown-Funk, sondern eher einen Westküsten-Charakter, was ja auch passt. Irgendwie ist der Whisky noch nicht ganz fertig – hat aber trotzdem schon eine schöne Aromenentwicklung. Ich glaube, ich mag ihn.
Saddell, Kintyre Peninsula | © Klaus Bölling, www.boelling.de

The Caskhound

Thilo Schnabel  hat nach etlichen Fassteilungen und Abfüllungen im priovaten Rahmen 2020 sein eigenes Label The Caskhound gegründet. Hierüber bietet er Fassanteile und eigene Abfüllungen an.

Neben den Caskhound-Abfüllung gibt es die Exquisite Casks.