Blair Athol | Cask Strength Collection | 2007 - 2022

53,7%vol. | aged 14 years | Refill Hogsheads-37 Month Sherry Butt Finish, Cask No. 2 | Signatory Vintage

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Die Cask Strength Collection von Signatory birgt immer die Gefahr, dass junge Whiskys mit massiver Alkoholstärke abgefüllt werden, um in kurzer Zeit maximale Farbe und Aromen aus dem Fass z u extrahieren. Bei diesem Blair Athol sieht es vernünftiger aus. Der hat mit 14 Jahren ein brauchbares Alter und eine angemessene Fassstärke von 53,7%vol. Er dürfte also auch nicht zum zu hohem Alkohol ins Fass gekommen sein. 37 Monate im Sherry Butt sind eine lange Nachreifung – das könnte lecker werden. Oder ein langweiliges Sherry-Brett. Also probieren wir.

Nosing

Der ist massiv sherry-lastig. Da kommen dunkle Honigaromen und eingedickte, gesüßte Früchte. Und der Alkohol ist auch frischer präsent, als er nach den Jahren und in der Stärke sein sollte. Ein paar Tropfen Wasser öffnen den Whisky und lassen fruchtigere Noten durch, der dunkle Honig wird etwas milder.

Taste

Es fehlen die fruchtigen Obstgarten-Aromen, die Blair Athol bieten kann. Hier sind die Früchte im Geschmack kaum vorhanden, dafür kommt eine nicht besonders schöne Eichenwürze, die ein wenig an billiges Maggi erinnert und eine Bitterkeit. Die erwarteten Aromen trockener Früchte und getrockneter Weintrauben blitzen kurz auf, werden dann aber von trockener Bitterkeit abgefangen. Was im Geschmack fehlt ist eine Grundlage von süßer Vanille, die aus der Bourbon-Reifung kommen müsste und die Eiche mildern könnte.

Finish

Im Nachklang ist der Whisky stark adstringierend und hinterlässt ein trockenes Mundgefühl ohne Geschmacksnoten, denen man länger nachschmecken möchte.

Conclusion

Das waren alte Bourbon-Fässer, die dem Whisky außer altem Holz weder Süße noch Vanille mitgeben haben. Der Sherry sollte das auffangen, hat vordergründig auch generisch süßen Sherry-Honig gebracht, die bitteren Holzaromen konnte er nicht mehr abfangen. Die setzen sich durch und sorgen für adstringierende Bitterkeit und den Geschmack von altem Holz, die den Whisky unharmonisch machen und nicht lecker sind. Und ob als Grunddestillat Blair Athol oder Glen Random genommen wurde, scheint fasst egal. Schade, aber der Whisky bestätigt das Qualitätsproblem bei Signatory.

Pitlochry | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Blair Athol Distillery

founded: 1798 | Region: Highlands
Owner: Diageo
Capacity: 2.800.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2022

Blair Athol ist eine der meistbesuchten Distillerys in Schottland, was auch an der guten Lage in dem hübschen Ort Pitlochry an der Hauptverkehrsader A 9 liegt.

Zum Glück gibt es die typischen Highland Whiskys der Brennerei häufig bei unabhängigen Abfüllern. Diageo selbst bietet nur eine 12jährige Flora & Fauna Abfüllung, die gefärbt und kühlgefiltert ist.

Signatory Vintage

Der unabhängige Abfüller wurde 1988 von Andrew Symington gegründet. Ursprünglich sollten berühmte Persönlichkeiten die Abfüllungen unterzeichnen (Signatory), was aber wohl nie stattfand.

2002 übernahm Andrew Symington die Edradour Distillery von Pernod Ricard. Dort lagern heute auch viele der Signatory Fässer.