Caol Ila | 2011 - 2021 | Anam na h-Alba

Single Malt Scotch Whisky

58,5%vol. | aged 10 years | 1st Fill Entre deux mèrs

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Ein 10 Jahre alter Caol Ila des deutschen Abfüllers Anam na h-Alba, der im 1st Fill Entre deux mèrs Fass gelagert wurde. Entre deux mèrs bezeichnet hochwertige, trockene Weißweine aus dem Bordelais. Das Fass hat zu einer sehr kräftigen, leicht rotgoldenen Färbung des Whiskys geführt.

Nosing

Ach, es ist immer wieder schön, einen Caol Ila zu riechen. Mag sein, dass die Rauchverächter es nicht mögen – aber für mich ist es ein wunderbarer Duft. Der Rauch ist nicht stechend, er ist warm und wird von süßen Fruchtnoten und Vanille untermalt. Der Alkohol ist kräftig, sticht aber nicht, sondern gibt eher frische Mentholakzente. Direkte Weinaromen nehme ich nicht wahr, am ehesten ist da eine leicht gärende Komponente des Rhabarberkompotts mit Vanillesoße.

Taste

Er ist kräftig, süß, ölig und leider schweflig. Mist, das war im Nosing nicht erkennbar, wird beim ersten Schluck aber deutlich. Die Problematik der Weinfässer … Wasser macht ihn verträglicher, bleibt süß-fruchtig und ölig, in den Rhabarber-Kompott kommen reife Erdbeeren, dazu aschige Räucheraromen. Und dann ist da leider auch eine seifige Schwefelkomponente, die meinen Genuss stört. Könnte ein guter Whisky sein, hat aber einen Schwefelfehler und ist damit für mich kein wirklicher Genuss.

Finish

Gerade im Nachklang ist es die schweflige Note, die neben dem angenehmen Rauch im Mund bleibt.

Conclusion

Ach schade, auf den Whisky hatte ich mich gefreut. Jetzt bin ich froh, dass es nur ein Sample ist. Ich bin immer erstaunt, dass diese seifig-schweflige Note in den Notes in der Base nicht erwähnt wird und der Whisky dort hoch bewertet wird. Es ist auch nicht so, dass er komplett durchfällt und als Schwefellurke ausscheidet. Er bekommt eine zweite Chance und wird zunächst nicht bewertet. Nee, hier nutzt auch die zweite Chance nichts, die seifige Note verdirbt den Geschmack. Nicht gut!
Caol Ila Distillery, Port Askaig, Isle of Islay | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Caol Ila Distillery

founded: 1846 | Region: Islay
Owner: Diageo
Capacity: 6.500.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Die größte Brennerei der Isle of Islay produziert für die Blends von Diageo die Whiskys, die Tiefe und Struktur geben. Aber auch eine eigene Range von Single Malts wird zunehmend gehypt.

Die wirklich guten und herausragenden Abfüllungen finden sich dabei wie so oft bei Diageo bei den unabhängigen Abfüllern, die auf die Färbe- und Filtertricks der Industrie verzichten, dafür aber über die guten Fässer verfügen.

Das Brennhaus wurde Anfang der 1970er Jahre neu gebaut und hat eine große Fensterfront vor den Brennblasen, durch die man über den Sound of Islay zur nahen Nachbarinsel Jura blickt.

Im August 2022 wurde die Brennerei mit einem neuen Visitor Centre als ‚The Islay Home of Johnnie Walker‘ für Besuchende neu eröffnet.