South Islay | aged 11 years | A Dream of Scotland 'Gaja'

Single Malt Whisky

54,8%vol. | bottled 2023 | Refill Bourbon & Port Finish | Demons & Ghosts 'Gaja' | Brühler Whiskyhaus

un-chillfiltered

chillfiltered

natural colour

coloured

un-peated

peated

cask strength

Single Cask

Gaja, mehr Göttin als Geist oder Dämon, schmückt das Etikett dieser Abfüllung aus der Demons Ghosts Serie von A Dream of Scotland. Irgendwo auf ihren Schultern könnte die Zahl 1816 tätowiert sein. Nach einer Reifung im Refill Bourbon Cask erhielt der Whisky ein Finish im Port Fass und wurde mit 11 Jahren abgefüllt. Und, na klar, auch dies dürfte ein undisclosed Lagavulin sein.

Nosing

In der Nase ist dieser South Islay weniger süß als der Dracula aus der gleichen Serie. Der Rauch ist kräftig, vielleicht etwas aschiger, was an der geringeren Süße liegen kann. Obwohl, nach einiger Zeit arbeiten sich die süßen Fruchtaromen nach vorne, auch hier kommt die Erdbeermarmelade, dazu aber auch ein paar Erdbeerblätter.

Taste

Im Mund kommen zu den Früchten noch Schokoladennoten, leicht herbe Milchschokolade mit einer Fruchtfüllung, dazu Rauch, Ruß und ölige Asche. Das Holz kommt als angenehme Note am Gaumen ohne auffällig oder gar muffig zu werden. Der Rauch hat einen fast eleganten Funk und harmoniert gut mit der fruchtigen Süße.

Finish

Der Whisky hat eine süße, ölige Konsistenz, der Antritt ist süß, dann kommt der Alkohol und gibt Kraft. Der Whisky endet mit ordentlicher Trockenheit und angenehmen Holznoten am Gaumen. Eine schöne Entwicklung.

Conclusion

Der Dracula war vielleicht eine spur süßer, dieser ist etwas aschiger im Rauch. Auch dies ist ein Whisky, der aus der wunderbaren Kombination aus Rauch und Süßwein-Finish seine Kraft bezieht und damit für Rauch-Fans unwiderstehlich wird. Was machen nur die Rauchverächter:innen, die solche Whiskys nicht genießen können? Ralfy hat neulich über ökologische Aspekte von Peat und möglich Alternativen philosophiert. Es gibt keine Alternative zu den unterschiedlichen Aromen, die Peat je nach Herkunft entwickelt. Und die Whiskyindustrie braucht nur einen Bruchteil des Torfs, der z. B. im Gartenbau verschwendet wird. Dafür gibt es inzwischen Alternativen. Für Peat in Whiskys wie diesem nicht.
Port Ellen, Islay South Coast | © Klaus Bölling, www.boelling.de

Lagavulin​ Distillery

founded: 1816
Owner: Diageo
Capacity: 2.600.000 litres

Quelle: Ingvar Ronde, Malt Whisky Yearbook 2023

Lagavulin ist eine der großartigen Distillerys an Islays Südküste. Der Stil ist nicht so wild und maritim wie der der Nachbardestillen Laphroaig und Ardbeg. Es dominieren eher warm-aschige Rauchnoten.

Insbesondere der 16jährige Standardwhisky aus der Serie der Classic Malt gehört sicherlich zu den ersten Islay-Erfahrungen jedes Whsikygenießers und ist auch heute noch ein toller Whisky.
Schade, dass Lagavulin zu den typischen Konzernwhiskys von Diageo gehört …

Brühler Whiskyhaus

Das Brühler Whiskyhaus ist durchaus ein eigenständiger deutscher unabhängiger Abfüller. Marco Bonn hat eigene Fässer, die in Schottland lagern und die er individuell finisht und reift. Er ist also nicht nur auf Broker angewiesen, sondern kann auf eigenen Stock zurückgreifen. Das führt zu eigenständigen und interessanten Abfüllungen, die über eine verschworene Internet-Community schnell vergriffen sind und – sicherlich auch aufgrund der eigenständigen, manchmal provokativen Label – stark gehypt werden. Gute Abfüllungen!